Sonntag, 16. Dezember 2007

Navidad con los niños del ITEI

Diesen Donnerstag haben wir mit den kleinen Patienten von ITEI Weihnachten gefeiert. Eine "Chocolateada"; heisse Schoggi, Panetón und Geschenke und Süssigkeiten für alle. Sie haben es sehr genossen, neue Freunde kennengelernt, gespielt, gelacht und sich gerne überall fotografieren lassen...















Montag, 10. Dezember 2007

Entrada de Sopocachi

Ein grosses Fest in unserem Quartier...

mit Musik, Trachten und viiiiiel Tanz a la boliviana

Am Afang vo jedere Gruppe chunt zersch d Musig...
Die tüe di wichtige Lüt uf der Tribüni "grüesse"
(mit Musig natürlech)


Zuschauerinnen mit ihren "sombreros mágicos"
wo nid abem Chopf gheiä...






Di Göfis heis auso scho henne im Griff!


Mit Maske. Und zum Teil scho chly am schwankä...


No meh sombreros mágicos!
Di chlyni het henne Fröid gha dasi se gfötelet ha
und het sogar no merci gseit...

Achacachi

Wider einisch bi de Kidows vo Achacachi...





...plötzlech si alli cho z springe für uf ds Photo...





Salsa am Mittag...



Ufem Heiwäg hei mer no chly d Gringas useghänkt :)



Dienstag, 20. November 2007

Trabajando en Obrajes

Ich arbeite jetzt einen Tag die Woche im Frauengefängnis Obrajes, La Paz, mit dem Gefängnisanwalt zusammen. Dieser ist verantwortlich für die juristischen Beschwerden der Insassinnen, schreibt die Ausgangsgesuche an die Richter, juristische Gutachten für die Einteilung in die verschiedenen Phasen des Strafvollzugs und beantwortet alle möglichen Fragen...
Sein Büro ist ungefähr so gross wie unser Badezimmer, und es arbeiten zwei bis drei Leute dort. Der Drucker quietscht bei jeder Zeile schrecklich, und um zu kopieren brauchen sie Kohlepapier.
In Bolivien leben die Kinder (theoretisch nur bis sie 6 sind) mit ihren Müttern im Gefängnis, ausser wenn andere Familienangehörige für sie sorgen können. In den Männergefängnissen lebt meist die Mutter mitsamt den Kindern zusammen mit dem Gefangenen im Gefängnis.In Obrajes sind die meisten Kinder zwischen 0 und 4 Jahre alt. Es hat zwar eine „guardería“, aber die Mütter schicken ihre Kinder grösstenteils gar nicht erst hin. Abgesehen davon hat es dort auch keine Infrastruktur, welche den Namen Kinderhort verdienen würde. Manchmal kommen die Kinder ins „Büro“ und fragen für ein Stück Papier, um etwas zu zeichnen, und hin und wieder geben wir ihnen einen kleinen Zettel. Viel Papier haben wir aber selbst nicht...

Mittwoch, 7. November 2007

Sucre y Chaco

Sucre - Capital plena!!
Sucre ist super. Alle Häuser sind weiss gestrichen. Jetzt grad wieder aufgefrischt nach den Studentenunruhen im September. Da waren die Wände schwarz von Russ und Rauch... Die Häuser sind weiss und die Dächer sind aus Dachziegeln und nicht aus Wellblech wie sonst fast überall in Bolivien. Die Strassen sind erstaunlich sauber, und es hat viele Plätze und Kirchen. Ausserdem war das Wetter schön sonnig und warm.
Nur das Essen ist mir nicht so gut bekommen...
Blick über die roten Dächer von Sucre



La Recoleta; eine der Kirchen von Sucre

Chaco heisst das Dorf, in dem mein Gastonkel und meine Gasttante ein Haus haben. Das Haus ist ausserhalb vom Dorf inmitten von grünen Pflanzen. Im Garten wachsen Papaya, Orangen, Zitronen, Mandarinen, Bananen, Avocado, Maracuya etc, und es hat ein Piscine mit erstaunlich sauberem Wasser. Auf der "Zufahrt" (absolut unbefahrbar, sogar für Bolivianische Verhältnisse) findet man unzählige Versteinerungen von Pflanzen. Ramiro hat mir ca. 5kg davon in mein Gepäck gepackt und behauptet, er werde die Steine hier in La Paz verkleinern, damit ich sie in die Schweiz schicke... Bis hierher habe ich sie jedenfalls schon mal geschleppt, aber ich bezweifle dass sie die Schweiz je erreichen werden..
In der Nacht sieht man tausende von Sternen am Himmel, und weiter unten schwirren Glühwürmchen durch die Luft...

Chaco. Unten im grünen liegt das Haus von Gonzalo und Ruth


Ramiro und tio Gonzalo beim Versteinerungen suchen
Auf dem Weg zum Haus in Chaco



Am (und im) Fluss bei Chaco



Ramiro "schwimmt" im Pool..

Etwas ausserhalb von Sucre hat man in einer Felswand Dinosaurierfussspuren gefunden... Kürzlich haben sie einen Park eröffnet, in dem man die Dinosaurier besichtigen kann, die zu den Spuren gehören.

Bei den Dinosauriern!
Sandra und ich beim Fuss eines Dinos


Im Hintergrund die Felswand mit den Fussspuren der Dinosaurier

Sonntag, 28. Oktober 2007

Desaguadero, Strassenblockaden und neues Visum

Heute fuhren wir (der Pfarrer und ich) nach Desaguadero, um mein Visum zu erneuern. Die lieben Angestellten in „Migracion“ wollten mir mein Visum nur gegen eine Gebühr von 550.- Bolivianos (und nur für 30 Tage) verlängern. 550.- Bolivianos sind ca. 80.- CHF, entsprechen aber ungefähr 600.- oder 700.- CHF, und so viel wollte ich nicht bezahlen. Da wäre es deutlich billiger, einen Monat lang die täglichen Bussen für den illegalen Aufenthalt zu bezahlen. Abgesehen davon habe ich noch von niemandem gehört, der eine solch horrende Gebühr hätte bezahlen müssen. Die gut 5h, welche ich in „Migracion“ verbracht habe, waren absolut umsonst gewesen.
Desaguadero ist ein kleines Kaff an der Grenze zu Peru, am unteren Ende des Titicacasees. Eigentlich hat es dort nicht viel mehr als eine Brücke, auf beiden Seiten ein Zollamt und jede Menge Leute, welche ihre Ware verkaufen. Dort kann man gegen eine „Gebühr“ aus- und wieder einreisen. Eigentlich müsste man korrekterweise mind. 24h in Peru bleiben, damit man wieder ein Visum kriegt.
Die erste Hürde war jedoch nicht das Zollamt, sondern die Strassenblockaden. Zwei verschiedene „Transportunternehmen“ streiten sich darum, welche Minibusse bis Desaguadero fahren dürfen und welche nur bis ein Dorf vor der Grenze. Deshalb haben sie kurzentschlossen die Strasse blockiert. Mit kleineren und grösseren Steinen, Baumstämmen und zum Teil mit Sprengkörpern machen sie die Strasse unpassierbar. Die ersten 5 oder 6 Blockaden liessen sie uns durchfahren, da wir in einem Privatauto unterwegs waren, aber bei der letzten war es völlig unmöglich, durchzukommen. Mehrere hundert Lastwagen waren auf beiden Seiten steckengeblieben, und die Campesinos warfen Felsbrocken auf die Strasse. Wir hatten keine andere Wahl als zu Fuss weiter zu gehen. Zum Glück fehlte nur noch ca. 1h bis nach Desaguadero, und auf halbem Weg nahm uns ein „Taxi“ mit, ein Junge mit einem Fahrrad, bei dem vorne zwei Sitze montiert sind. Das war eine ziemlich holprige Angelegenheit, und einige Male kippten wir fast die Böschung hinunter.
An der Grenze musste ich zuerst auf der bolivianischen Seite einen Ausreisestempel holen, dann in Peru einreisen und gleich wieder ausreisen (das wollten sie zuerst nicht zulassen, weils ja eigentlich verboten ist), und dann in Bolivien wieder einreisen (was eigentlich auch verboten ist). Auf der peruanischen Seite waren sie sehr kooperativ und gaben mir die Stempel nach einigem Verhandeln ohne weiteres. In Bolivien wollten sie mich zuerst gar nicht einreisen lassen können, aber schlussendlich liessen sie sich überzeugen und gaben mir sogar 90 Tage anstatt der eigentlich zulässigen 30. Gegen ein kleines Trinkgeld, versteht sich... Aber mir solls recht sein, immerhin waren sie weniger stur als die Angestellten in La Paz, und die paar Dollars für drei Monate stehen in keinem Verhältnis zu den 550.- Pesos, welche sie mir hier abknöpfen wollten.
Auf der Rückreise war ich deutlich besserer Laune. Allerdings hatten wir zuerst einige Probleme, das Auto zwischen all den blockierten Lastwagen wieder heraus zu bekommen und die unterdessen grösser gewordenen Blockaden zu passieren. Einige Male fuhren wir neben der Strasse im Feld, und einmal durchquerten wir sogar einen Bach, unter „fachkundiger“ Anleitung eines Blockierenden. „Also, das war doch kein Problem, ich weiss nicht was ihr habt“, meinte dieser, als wir wieder auf der Strasse waren...

Unter dem Laster schläft noch einer... :)

Taller de Liderazgo en Achacachi


Diesen Freitag und Samstag fuhren wir mit dem ITEI nach Achacachi, ein Dorf ca. 2h nördlich von La Paz, um dort einen Workshop mit Schülern durchzuführen. Am Freitagmorgen früh fuhren wir mir der Ambulanz von ITEI los. Es war ziemlich holprig hinten drin, erst recht weil es hinten keine Sitze hat, sondern bloss eine schmale Bank für den Notarzt... Marcelo gab sich zwar Mühe, vorsichtig zu fahren, aber die Bodenwellen und Schlaglöcher sah er meist erst im letzten Moment, oder kurz danach. Um 9 kamen wir in Achacachi an, und die Zeit bis 2 Uhr verbrachten wir erst mal mit warten (bolivianische Organisation...).

Marcelo, Ambulanzchauffeur und Arzt von ITEI

Angie und ich am warten


Der Workshop war ziemlich interessant. Vor allem war es spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Vorstellungen der Kinder sind, und wie viele von ihnen überhaupt kein Konzept haben davon, was ein Leader resp. eine Führungskraft für Eigenschaften haben soll. Angie, die amerikanische Praktikantin von ITEI, und ich waren eine ziemliche Attraktion bei den Schülern. Wie es sei, zu reisen, fragten sie, ob ich im Flugzeug gekommen sei, und ob das spannend sei oder langweilig. Für die Kinder in der Region von Achacachi ist La Paz das Entfernteste und Grösste, wovon sie sich überhaupt eine Vorstellung machen können.
Die Workshops, die ITEI dort oganisiert, sind für die Schüler eine sehr willkommene Abwechslung, da es sonst keine Aktivitäten gibt in Achacachi. Keine Musikschule, keine Sportclubs, keine Discos... Einige der Schüler müssen 5h zu Fuss gehen, bis sie im Dorf sind, aber sie waren trotzdem fast alle am Samstag morgen um 8h in der Schule, um Thai-Chi zu machen und anschliessend den Kurs zu besuchen.


Im Klassenzimmer (Pulte gibt es keine...)



Anstehen fürs Zmittag...


Frühstücks-Salon im Dorf