Dienstag, 20. November 2007

Trabajando en Obrajes

Ich arbeite jetzt einen Tag die Woche im Frauengefängnis Obrajes, La Paz, mit dem Gefängnisanwalt zusammen. Dieser ist verantwortlich für die juristischen Beschwerden der Insassinnen, schreibt die Ausgangsgesuche an die Richter, juristische Gutachten für die Einteilung in die verschiedenen Phasen des Strafvollzugs und beantwortet alle möglichen Fragen...
Sein Büro ist ungefähr so gross wie unser Badezimmer, und es arbeiten zwei bis drei Leute dort. Der Drucker quietscht bei jeder Zeile schrecklich, und um zu kopieren brauchen sie Kohlepapier.
In Bolivien leben die Kinder (theoretisch nur bis sie 6 sind) mit ihren Müttern im Gefängnis, ausser wenn andere Familienangehörige für sie sorgen können. In den Männergefängnissen lebt meist die Mutter mitsamt den Kindern zusammen mit dem Gefangenen im Gefängnis.In Obrajes sind die meisten Kinder zwischen 0 und 4 Jahre alt. Es hat zwar eine „guardería“, aber die Mütter schicken ihre Kinder grösstenteils gar nicht erst hin. Abgesehen davon hat es dort auch keine Infrastruktur, welche den Namen Kinderhort verdienen würde. Manchmal kommen die Kinder ins „Büro“ und fragen für ein Stück Papier, um etwas zu zeichnen, und hin und wieder geben wir ihnen einen kleinen Zettel. Viel Papier haben wir aber selbst nicht...

Mittwoch, 7. November 2007

Sucre y Chaco

Sucre - Capital plena!!
Sucre ist super. Alle Häuser sind weiss gestrichen. Jetzt grad wieder aufgefrischt nach den Studentenunruhen im September. Da waren die Wände schwarz von Russ und Rauch... Die Häuser sind weiss und die Dächer sind aus Dachziegeln und nicht aus Wellblech wie sonst fast überall in Bolivien. Die Strassen sind erstaunlich sauber, und es hat viele Plätze und Kirchen. Ausserdem war das Wetter schön sonnig und warm.
Nur das Essen ist mir nicht so gut bekommen...
Blick über die roten Dächer von Sucre



La Recoleta; eine der Kirchen von Sucre

Chaco heisst das Dorf, in dem mein Gastonkel und meine Gasttante ein Haus haben. Das Haus ist ausserhalb vom Dorf inmitten von grünen Pflanzen. Im Garten wachsen Papaya, Orangen, Zitronen, Mandarinen, Bananen, Avocado, Maracuya etc, und es hat ein Piscine mit erstaunlich sauberem Wasser. Auf der "Zufahrt" (absolut unbefahrbar, sogar für Bolivianische Verhältnisse) findet man unzählige Versteinerungen von Pflanzen. Ramiro hat mir ca. 5kg davon in mein Gepäck gepackt und behauptet, er werde die Steine hier in La Paz verkleinern, damit ich sie in die Schweiz schicke... Bis hierher habe ich sie jedenfalls schon mal geschleppt, aber ich bezweifle dass sie die Schweiz je erreichen werden..
In der Nacht sieht man tausende von Sternen am Himmel, und weiter unten schwirren Glühwürmchen durch die Luft...

Chaco. Unten im grünen liegt das Haus von Gonzalo und Ruth


Ramiro und tio Gonzalo beim Versteinerungen suchen
Auf dem Weg zum Haus in Chaco



Am (und im) Fluss bei Chaco



Ramiro "schwimmt" im Pool..

Etwas ausserhalb von Sucre hat man in einer Felswand Dinosaurierfussspuren gefunden... Kürzlich haben sie einen Park eröffnet, in dem man die Dinosaurier besichtigen kann, die zu den Spuren gehören.

Bei den Dinosauriern!
Sandra und ich beim Fuss eines Dinos


Im Hintergrund die Felswand mit den Fussspuren der Dinosaurier