Dienstag, 20. November 2007

Trabajando en Obrajes

Ich arbeite jetzt einen Tag die Woche im Frauengefängnis Obrajes, La Paz, mit dem Gefängnisanwalt zusammen. Dieser ist verantwortlich für die juristischen Beschwerden der Insassinnen, schreibt die Ausgangsgesuche an die Richter, juristische Gutachten für die Einteilung in die verschiedenen Phasen des Strafvollzugs und beantwortet alle möglichen Fragen...
Sein Büro ist ungefähr so gross wie unser Badezimmer, und es arbeiten zwei bis drei Leute dort. Der Drucker quietscht bei jeder Zeile schrecklich, und um zu kopieren brauchen sie Kohlepapier.
In Bolivien leben die Kinder (theoretisch nur bis sie 6 sind) mit ihren Müttern im Gefängnis, ausser wenn andere Familienangehörige für sie sorgen können. In den Männergefängnissen lebt meist die Mutter mitsamt den Kindern zusammen mit dem Gefangenen im Gefängnis.In Obrajes sind die meisten Kinder zwischen 0 und 4 Jahre alt. Es hat zwar eine „guardería“, aber die Mütter schicken ihre Kinder grösstenteils gar nicht erst hin. Abgesehen davon hat es dort auch keine Infrastruktur, welche den Namen Kinderhort verdienen würde. Manchmal kommen die Kinder ins „Büro“ und fragen für ein Stück Papier, um etwas zu zeichnen, und hin und wieder geben wir ihnen einen kleinen Zettel. Viel Papier haben wir aber selbst nicht...

Keine Kommentare: